Die temporäre Versorgung von Einsatzstellen, Notunterkünften oder beispielsweise Krankenhäuser mit elektrischer Energie gehört zu den Kernaufgaben der Fachgruppen Elektroversorgung im THW.

Mit speziellem Fachwissen, welches die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus ihrem beruflichen Umfeld mitbringen, sowie modernster Technik bewältigen die Einsatzkräfte ihre Aufgaben bei verschiedenen Einsätzen im Bundesgebiet.

Um für zukünftige Ereignisse gewappnet zu sein, plante die THW Regionalstelle Frankfurt am Main eine Ausbildung unter dem Namen "Avis Nidum" für alle Fachgruppen Elektroversorgung im Bereich Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz.

Zentraler Anlaufpunkt war am Abend des 10.10. der Meldekopf an den „Ray Barracks“ in Friedberg.

Vor Ort sammelten sich die 43 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 7 Ortsverbänden (Neuhof, Heusweiler, Hofheim, Darmstadt, Groß-Umstadt, Wetzlar und Biedenkopf) um ihr Großgerät wie Lastkraftwagen und die mobilen Elektrizitätswerke (Netzersatzanlagen) unterbringen zu können.

Im Anschluss fuhren die Helferinnen und Helfer mit Shuttlebussen in ihre Unterkunft nach Bad Nauheim. Als Herberge für die bis Samstagmorgen andauernde Ausbildung stellte der Wetteraukreis dem THW eine Unterkunft zur Verfügung.

Das gemeinsame Abendessen und den verbleibenden Abend nutzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Austausch und Netzwerken.

In zwei Gruppen starteten die Einsatzkräfte am Freitagmorgen in die Ausbildung.

Für eine der Gruppen ging der Weg wieder zurück auf das ehemalige Kasernengelände der US-Army in Friedberg.

Vor Ort galt es, den Betrieb der Netzersatzanlagen (NEA) mit einer Leistung bis zu 250 kvA zu üben, dabei wurde ein Hauptaugenmerk auf das Bündeln der Leistungen von mehreren Anlagen im „parallelen Betrieb“ gelegt.

Die Schwierigkeit hierbei ist das Synchronisieren der verschiedenen mobilen Elektrizitätswerke, damit alle Generatoren im gleichen „Takt“ laufen.

Als externer Ausbildungspartner konnte das Energieversorgungsunternehmen OVAG (Oberhessische Versorgungsbetriebe) gewonnen werden. Die zweite Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verlegte mit Personal und Material auf das Betriebsgelände „Warth“ der OVAG zwischen Friedberg und Bad Nauheim.

Eine weitere Kernkompetenz der Fachgruppen Elektroversorgung ist die Instandsetzung beschädigter oder zerstörter elektrischer Infrastruktur. Auf dem Ausbildungsgelände der OVAG konnten die Einsatzkräfte das Bauen von Freileitungen üben.

Die nicht alltägliche Kompetenz fordert ein hohes Maß an Sicherheit, denn das Steigen an einem Holzmast ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Angeleitet wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Michael Junk (OVAG), der gemeinsam mit 4 Azubis des 2. Lehrjahres die Ausbildung begleitete.

Das Arbeiten und Anschließen an Schaltanlagen sowie das Herrichten von Leitungen rundete das Themengebiet ab.

Nach der gemeinsamen Mittagsverpflegung tauschten die Gruppen ihre Stationen.

Als Abschluss eines interessanten und erfolgreichen Ausbildungstages verlegten alle Kräfte wieder in die Bad Nauheimer Unterkunft, um das Erlebte und Erlernte Revue passieren zu lassen.

Zum Abschluss am Samstagmorgen wurden die Netzersatzanlagen durch die Kräfte der Fachgruppe Logistik des THW Friedberg/Hessen wieder betankt, sodass die Geräte einsatzbereit in die Ortsverbbände zurückgeführt werden konnten.

Mit neuen Erfahrungen und Erkenntnissen fuhren die Kolonnen ins wohl verdiente Wochenende.

Im gesamten Zeitraum unterstützte der OV Friedberg/Hessen mit Einsatzkräften des Technischen Zuges sowie des Fachzuges Logistik den reibungslosen Betrieb im Hintergrund.

Von der Verpflegung über den Shuttledienst bis hin zum Auftanken der Anlagen waren die heimischen Kräfte mit 22 Helferinnen und Helfer involviert. Darüber hinaus waren auch 4 hauptamtliche Kräfte als Planer der Übung und Begleitung ein Teil des großen Teams.

Ein Großer Dank gilt allen Beteiligten für die Unterstützung und Teilnahme an dieser Ausbildungseinheit, nur mit regelmäßiger Übung und Ausbildung können wir zukünftigen Ereignissen entgegenstehen.