Es handelte sich um die bisher größte Evakuierung in der Nachkriegszeit: Nach dem Fund einer im Zweiten Weltkrieg als „Blockbuster“ (Wohnblockknacker) bekannten britische Luftmine vom Typ HC-4000 in Frankfurt am Main mussten am Sonntag (03.09.2017) mindestens 60.000 Menschen die Sperrzone mit einem Radius von 1,5 Kilometern um den Fundort im Frankfurter Westend verlassen, damit die mit rund 1.400 Kilogramm TNT gefüllte Bombe entschärft werden konnte. Schon am Samstag (02.09.2017) wurden Patienten aus zwei Krankenhäusern sowie die Bewohner mehrerer Altenheime in Sicherheit gebracht.

Zur Durchführung der Evakuierung, der Betreuung der Betroffenen und der Sicherung der Sperrzone waren mehr als 1.000 Einsatzkräfte von Polizei, Ordnungsamt, Feuerwehr, Sanitätsorganisationen sowie dem Technischen Hilfswerk (THW) im Einsatz.

Das THW betrieb unter Leitung des THW-Ortsverbandes Frankfurt am Main unter anderem einen Bereitstellungsraum in einer Sporthalle in Frankfurt-Kalbach. Dort richtete der Logistik-Führungstrupp aus dem THW-Ortsverband Friedberg/Hessen zusammen mit den Logistik-Verpflegungstrupps aus den THW-Ortsverbänden Heidenrod und Groß-Umstadt eine Verpflegungsstelle ein, in der mehr als 500 Einsatzkräfte mit Frühstück und Mittagessen verpflegt wurden.

Für einen Friedberger THW-Helfer war der Einsatz auch aus einem anderen Grund eine besondere Erfahrung: Carsten Schwägerl, Helfer in der Friedberger Fachgruppe Logistik, gab in Interviews mit Fernsehreportern von RTL und dem Hessischen Rundfunk (HR) den Einsatzkräften des THW auf unzähligen Fernsehbildschirmen ein Gesicht und erläuterte seine Motivation für die ehrenamtliche Mitarbeit im THW. „Mir macht es Spaß, Menschen zu helfen und der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Das Gemeinschaftsgefühl ist einfach großartig“, so Schwägerl am Sonntag in der HR-Sondersendung „hessen extra: Die Bombe wird entschärft“.

Bilder: THW / Alexander Mann (THW-Ortsverband Frankfurt am Main)